Mit Worten kann ich fliegen

Draper, Sharon M., 2014
3 Sterne
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7641-7010-3
Verfasser Draper, Sharon M. Wikipedia
Beteiligte Personen Schröer, Silvia Wikipedia
Beteiligte Personen Schröer, Silvia [Übers.] Wikipedia
Systematik L.J - Jugendliteratur
Systematik L - Literatur (Belletristik)
Schlagworte Kind, Jugendbuch, Literatur, Amerika, Familie, Sprache, Belletristik, Roman, Jugendliteratur, Behinderung
Verlag Ueberreuter
Ort Berlin u.a.
Jahr 2014
Umfang 317 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Sharon M. Draper. Aus dem Amerikan. von Silvia Schröer
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Christina Rademacher;
Er heißt Ollie, aber nur Melody kennt den Namen ihres Goldfisches, den sie bei einem Jahrmarkt gewonnen hat. Gefangen in einem kleinen Glas, dessen Boden mit rosa Steinchen bedeckt ist, in denen ein Plastikbaumstamm steckt, schwimmt der Goldfisch immer im Kreis. Ollie hatte ein schlimmeres Leben als ich. Wenigstens komme ich mal raus, wenn wir zum Supermarkt fahren oder wenn ich in die Schule gehe. Als Ollie eines Tages genug von seiner Gefangenschaft hat, endet sein Sprung aus dem Glas tödlich: Weil Melody wegen einer Zerebralparese ihren Körper nicht kontrollieren kann, nicht laufen, nicht allein essen und nicht sprechen kann, muss sie hilflos zusehen, wie Ollie erstickt.
Auch Melody versucht sich in Sharon M. Drapers Roman aus den engen Grenzen ihres Lebens zu befreien. Zwar wird sie in einem liebevollen, wertschätzenden Umfeld groß, doch Familie ist nicht alles, zumal sich Melody wie jedes knapp elfjährige Mädchen zunehmend nach der Freundschaft und Anerkennung von Gleichaltrigen sehnt.
Ein Computer, mit dessen Hilfe Melody auf Tastendruck sprechen kann, führt in der Mitte des Romans eine Wende herbei. Endlich kann die knapp Elfjährige zumindest einen Teil dessen, was an Worten und Wissen in ihr steckt, ihrer Umwelt vermitteln, und als sie in das Team für den Wettbewerb der Superhirne aufgenommen wird, scheint die Isolation durchbrochen. Doch so glatt lässt die Autorin ihre Geschichte nicht enden. Denn es gibt Grenzen, bei deren Überwindung auch der Computer nicht helfen kann.
Drapers Roman ist mehr als das einfühlsame Porträt eines Mädchens, das um Akzeptanz und Anerkennung ringt. Indem die Autorin auch die Überforderung etwa von Melodys engagierten Eltern zeigt und die Hartnäckigkeit der Vorurteile, in denen Schulkolleginnen und Lehrer gefangen bleiben, weist der Roman über seine Protagonistin hinaus. Draper geht es generell um Beschränkungen, denen Menschen unterworfen sind oder denen sie sich unterwerfen. So gelingt es ihrem stark aus US-amerikanischem Blickwinkel erzählten Roman auch, seine eigenen regionalen Grenzen zu überschreiten.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Imke Voigtländer;
Ein schwerst körperlich behindertes elfjähriges Mädchen erzählt. (ab 12) (JE)
Melody sabbert, sie ist im Rollstuhl festgeschnallt, manchmal zuckt ihr Körper unkontrolliert herum und statt Worten fallen ihr nur unverständliche Laute aus dem häufig verzerrten Gesicht. Melody isst gern Burger mit Pommes, kennt die Hauptstädte aller Länder, geht gern shoppen und in ihren Träumen tanzt sie Squaredance. Die beiden Bilder passen nicht zusammen? Sie passen! Sharon Draper überlässt ihrer schwerst körperlich behinderten Figur sogar die Erzählstimme und stattet sie im Lauf der Romanhandlung mit einem Sprachcomputer aus, mit dem die Elfjährige endlich zumindest ein paar ihrer lebendigen, überraschend optimistischen und komplexen Gedanken auch hörbar mitteilen kann.
Der Roman ist ein gelungener Beitrag zur Inklusion - auch gerade, weil er seine Protagonistin nicht zur Heldin überhöht und am Ende nicht alles ganz einfach ist. Doch der eigentliche Verdienst liegt nicht in der Inklusionsleistung, sondern darin, dass dabei ein einfach gut erzähltes und zielgruppengerecht geschriebenes Jugendbuch herausgekommen ist. Jeder Bibliothek unbedingt zu empfehlen!

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Sigrid Klotz;
Die 11 - jährige Melody leidet an Zerebralparese, das heißt, sie ist seit frühester Kindheit an den Rollstuhl gefesselt. Sie kann ihren Körper kaum bewegen, nicht selbständig essen oder auf die Toilette gehen, und was das Schlimmste ist: sie kann nicht sprechen. Dabei ist sie hochbegabt, hat ein fotografisches Gedächtnis und ist imstande, bei Musik Farben zu hören oder Gerüche zu sehen. Ihre Eltern stellen zwar fest, dass Melody sie verstehen kann, bei Witzen an der richtigen Stelle lacht, aber weder Ärzte noch Lehrer nehmen das ernst. Melody besucht die Sonderklasse an einer amerikanischen Grundschule.
Erst als Melodys Betreuerin die Möglichkeit eines Sprachcomputers vorschlägt und Melody ihren "Medi-Talker" erhält, wird auch ihr Umfeld auf ihre Hochbegabung aufmerksam. Sie wird nun zum Teil in die Regelklassen integriert und schafft es, Mitglied des angesehenen Quiz-Teams zu werden. Dieses Quizteam vertritt die Schule bei einem nationalen Wettbewerb über Allgemeinbildung, der auch im Fernsehen übertragen wird. Doch auch dort hat sie es alles andere als einfach.
"Mit Worten kann ich fliegen" ist aus Melodys Sicht geschrieben und beginnt bereits bei ihren ersten Lebensmonaten: die Enttäuschung der Eltern, als sie nicht nach ihren Spielsachen greift, sich nicht umdreht und das Krabbeln nicht erlernt; die Belastung mit der eine Familie leben muss, die mit einem schwer behinderten Kind lebt.
Da die Geschichte aus Kindersicht erzählt wird, ist die Sprache einfach und bildhaft. Das Buch ist sehr emotional und hat im Grunde wenig Handlung. Laut Angabe des Verlages ist das Zielpublikum Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren. Für Erwachsene aber ist es ein besonders berührendes und leicht zu lesendes Buch.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Mit angemessenem Pathos wird hier eine außergewöhnliche Ich-Erzählerin etabliert: Melody leidet an Zerebralparese; sie kann nicht selbst essen und nicht sprechen, ist aber ganz wie ihr großes Vorbild Stephen Hawking ein kluger Kopf. Nach außen hin jedoch macht sich nicht ihr reger Geist, sondern ihr Zucken und Toben bemerkbar. Ihre Sprachkenntnis ist viel weiter fortgeschritten als jene vieler Gleichaltriger doch es bedarf im traditionellen Bildungssystem erst der Handlungskompetenz von Entscheidungsträger_innen, um Melody zu integrieren und sie mit einem Sprachcomputer fit für die Regelschule zu machen. Der Roman folgt Melodys Gedanken, deutet ihre Handlungen aus und zeigt die Höhen und Tiefen im Leben eines Mädchens, das sich nicht daran hindern lassen will, am Schulquiz teilzunehmen. Aber nicht immer ist das Leben ein Wunschkonzert
*STUBE*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. SB Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
6400 L.J, Dra

Leserbewertungen

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  • 3 Sterne Sehr empfehlenswert, weil interessante Perspektive. Die Geschichte wird aus der Sicht eines 11-jährigen körperlich (aber nicht geistig) stark behinderten Mädchens erzählt. Man lernt dabeis sehr viel über das Zusammenleben mit einem behinderten Kind. Es is
    Bewertung abgegeben von Leser 638975 am 13.01.2016